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Abschied nehmen.

Sie haben einen Angehörigen verloren. Einen Menschen, der Ihr Leben geteilt und geprägt hat.

Nun müssen Sie viele Dinge regeln und organisieren. Dazu gehört auch, dass Sie sich über die Gestaltung des Abschieds Gedanken machen.

Wenn der oder die Verstorbene vom Bestattungsinstitut abgeholt wird, kommen wir auf Ihren Wunsch  hin gerne zu einer „Aussegnung“  dazu.

Das heißt, dass noch am Totenbett ein Gebet oder ein Psalm gesprochen wird, vielleicht ein Bibeltext oder ein Gedicht gelesen oder ein Lied gesungen und ein Segen gesprochen wird. Dieses alte Ritual kann in diesem Moment, in dem der/die Verstorbene das Haus oder die Wohnung für immer verlässt, sehr hilfreich sein.

 

Trauergespräch

Zur Vorbereitung des Trauergottesdienstes wird ein Gespräch vereinbart zwischen Ihnen und dem Pfarrer / der Pfarrerin.

Bringen Sie dazu Ihre Ideen und Wünsche  für die Gestal­tung des Gottes­dienstes mit.

Außerdem wäre es schön, wenn Sie ein Foto des/der Verstorbenen mitbringen könnten. Durch ein Foto und Ihre Erzählungen können wir uns leichter ein Bild des/der Verstorbenen machen und die Trauerfeier entsprechend persönlich gestalten.

Im Gespräch wird es darum gehen, den Trauergottesdienst vorzubereiten:

Welche Lieder sollen gesungen, welche Musik gespielt werden?
Wer musiziert, wer liest, wer ist in anderer Weise beteiligt?

Welcher Bibelvers soll der Ansprache zugrunde liegen?
Soll ein Lebenslauf verlesen werden, gibt es persönliche Abschiedsworte oder Nachrufe von weiteren Personen?

Je mehr und je konkreter Sie aus dem Leben des/der Verstorbenen erzählen können, desto leichter wird es, einen persönlich passenden Gottesdienst zu gestalten. Was hat er/sie gerne getan, was war typisch, wo hat er/sie Energie aufgetankt, welche Bedeutung hatte der Glaube?

Im Trauergespräch ist außerdem Zeit für Ihre konkreten Fragen und Gedanken . Ihr Pfarrer / Ihre Pfarrerin hat offene Ohren für das, was Sie sonst gerade bewegt.

Wenn Sie auch nach der Trauerfeier Begleitung und Gespräche wünschen, können Sie uns jederzeit ansprechen. 

Trauerfeier

Die Kenntnis des Ablaufs der Trauerfeier im Vorfeld gibt eine gewisse Sicherheit an dem Tag des Abschieds. 
 

In der Regel stellt sich der Ablauf des Trauergottesdienstes in der Kapelle und am Grab wie folgt dar: 

In der Kapelle:
Orgelvorspiel

Eingangsspruch - Gruß

Gebet/Psalm

Ansprache

Der Ansprache liegt ein Bibelvers oder Liedtext zugrunde, der für den/die Verstorbenen wichtig war, z.B. der Konfirmations- oder Trauspruch. Es kann aber auch ein anderer Text sein, der zum Leben des/der Verstorbenen passt.

 In der Ansprache ist uns wichtig davon zu reden, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern dass wir Christen von der Hoffnung auf die Auferstehung leben. 

Ebenso soll hier Raum sein, um sich noch einmal den Verstorbenen vor Augen zu rufen und aus seinem Leben zu erzählen.

Musik oder Lied

Nachrufe/ Schlussgebet

Orgelnachspiel

Dabei wird der Sarg/die Urne hinausgetragen. Dahinter gehen im Trauerzug der Pfarrer/ die Pfarrerin, die nächsten Angehörigen und anschließend die übrigen Verwandten und Bekannten

Am Grab: 
Beisetzung der Urne oder des Sarges

Der dreimalige Erd-Wurf ins Grab erinnert uns daran, dass wir aus Erde gemacht sind und wieder zu Erde werden. 

Vater unser und Segen 

Anschließend haben Angehörige und Bekannte die Möglichkeit sich am Grab von dem/der Verstorbenen zu verabschieden. 

 

Die Trauerfeier kann und von Ihnen mitgestaltet werden. 

Gerne können Sie selbst Vorschläge zur Gestaltung,  zu Inhalten, Symbolen, Musik und Texten machen. Oder haben Sie Bekannte oder Verwandte, die den Trauergottesdienst durch Texte oder Musik mitgestalten möchten? 

Wir möchten mit Ihnen und für Sie eine Trauerfeier gestalten, die Ihnen und dem  verstorbenen Menschen entspricht und zu seinem Leben „passt“.

Mit der Trauer leben

Der Tod lässt Menschen innerlich verwundet zurück. Was kann Menschen helfen, um mit ihrer Trauer umzugehen?  
Vielleicht unterstützt Sie der ein oder andere Gedanke in den Phasen Ihres Trauerwegs. 
Akzeptieren Sie die Trauer. Lassen Sie sich von ihren Wellen tragen. Versuchen Sie nicht „gefasst" zu sein. Nehmen Sie sich Zeit, zu weinen und zu trauern. Dies gilt auch für Männer. 
Reden Sie über Ihren Verlust. Teilen Sie Ihre Trauer innerhalb der Familie mit, versuchen Sie nicht, andere durch Schweigen zu schützen. Suchen Sie einen Freund,  eine Freundin auf, mit dem/der Sie sprechen können, jemanden, der zuhören kann und nicht gleich ein Urteil fällt; wenn möglich jemanden, der ähnliches erlebt hat. 
Beschäftigen Sie sich. Erledigen Sie eine sinnvolle Arbeit, die Ihre Gedanken in Anspruch nimmt. Vermeiden Sie jedoch hektische Aktivitäten.
Seien Sie gut zu sich selbst. Sie selbst sind wichtig und auch Ihr Leben ist wichtig.
Ernähren Sie sich richtig. ln dieser Zeit der emotionalen und physischen Erschöpfung braucht Ihr Körper mehr als sonst eine ordentliche Ernährung.
Bewegen Sie sich. Kehren Sie zu guten alten Erfahren damit zurück oder beginnen Sie neu. Eine halbe oder eine Stunde Spazierengehen täglich ist ideal für viele Menschen.
Versuchen Sie, angemessen mit Schuldgefühlen umzugehen. Sie haben sicherlich das Beste getan, was Sie konnten. Auch wenn Sie Fehler gemacht haben. Lernen sie zu akzeptieren: Wir alle machen Fehler. Nur im Nachhinein kann man alles besser machen.

 

Falls Sie überzeugt sind, dass Sie wirklich Schuld auf sich geladen haben: Suchen Sie den Rat eines Seelsorgers oder eines Psychologen. Es ist wichtig, dass Sie sich selbst vergeben können oder Vergebung finden.

Behalten Sie Kontakt zu alten Freunden. Dies kann schwierig sein. Manche werden in Verlegenheit geraten bei Ihrer Anwesenheit, aber das wird vorübergehen. Und wenn es Ihnen gelingt, sprechen Sie und geben Sie sich so wie sie sind, ohne das Thema Ihres Verlustes oder Ihre Trauer auszuklammern.
Verschieben Sie wichtige Entscheidungen. Warten Sie, bevor Sie sich z.B. entschließen, Ihre Wohnung aufzugeben und eine neue zu suchen.
Führen Sie ein Tagebuch, wenn Sie gern schreiben. Dadurch lernen Sie, Ihre Emotionen auszudrücken und können Veränderungen und Ihren eigenen „Fortschritt" beobachten.
Verwandeln Sie Trauer in kreative Energie oder in Tun. Sie kennen sicher Menschen, die Ihre Unterstützung brauchen. Wenn Sie anderen helfen, Ihre Last zu tragen, wird Ihre eigene leichter.
Nutzen Sie Ihre Kirchenzugehörigkeit, falls Sie eine haben. Wenn Sie bisher inaktiv waren, könnte dieses die Zeit sein, eine neue Aktivität zu entwickeln. Die Bibel sagt viel aus über das Trauern. Auch alte Kirchenlieder und Psalmen sind tröstlich und können ihre "therapeutische", heilsame Wirkung in der Trauerarbeit entfalten.
Suchen Sie gegebenenfalls fachlichen Beistand. Manchmal genügen schon einige Begegnungen oder Sitzungen mit einem erfahrenen Berater, einem Psychologen, Therapeuten, Seelsorger oder Trauerbegleiter, um Hilfe zu bekommen. Das macht alles viel leichter.
Sie sind nicht allein. So tief Ihre Trauer auch sein mag - Sie sind nicht allein. Andere werden Ihnen helfen, Ihre Last zu tragen. 

Sprechen Sie uns gerne an!